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NF-GT-L bzw. NF6 der Rheinbahn aus Messing im Eigenbau


Mit der Ätztechnik lassen sich mit geringem Aufwand recht detailreiche Modelle in Messing realisieren, die mit Kunststoff in verschiedenen Punkten so einfach nicht machbar sind. Ermutigt durch einige Tipps von Herrn Neumeister (www.nestra.de) habe ich beschlossen das Fahrzeug "Rheinbahn NF6" ebenfalls als HO-Modell aus Messing zu erstellen. Im Folgenden werden die einzelnen Bauabschnitte der Messingvariante beschrieben:


1. Vorbild

Als Vorlage wurde der dreiteilige Niederflur-Gelenkwagen Typ NF-GT-L bzw. NF6 für den Einrichtungsbetrieb der Rheinbahn Düsseldorf gewählt.


Bild 1: Fahrzeug 2107 der Rheinbahn AG (Quelle: Eigene Aufnahme)

Der Niederflur-Straßenbahnwagen für die Stadt Düsseldorf war seinerzeit eine Weiterentwicklung des Bonner R 1.1-Wagens. Im Gegensatz zum Bonner Niederflurfahrzeug besitzt die Düsseldorfer Variante im Mittelwagen zwei statt einer Tür.

Als Antrieb kamen zweiachsige Triebdrehgestelle mit querliegenden GEC-Alsthom-Motoren und zweistufigen Stirnradgetrieben zur Anwendung. Die Bremsscheibe ist auf der Getriebehohlwelle befestigt und wird von einem elektro-hydraulisch betätigten Federspeicherbremssattel gebremst. Das Mittelteil ruht auf einem nicht angetriebenen gelenkten Radpaar (GRP). Das Radpaar wird durch ein Lenkgestänge, das die Ausschläge zwischen den Wagenkastenteilen bei Kurvenfahrten aufnimmt und in eine radiale Stellung der Achsen umsetzt, angesteuert.

Für Rangierfahrten verfügt das Einrichtungsfahrzeug über einen Hilfsfahrerstand im rechten Heckteil.


2. Herstellung der Ätzvorlage

Anhand der Wagenansicht wurde eine Ätzvorlage für das Messing erstellt. Bevor die Zeichnung zum Ätzer gegeben wurde, wurde sie auf Karton ausgedruckt und ein Kartonmodell erstellt. Nachdem anhand des Kartonmodells die letzten Fehler erkannt und beseitigt wurden, wurde die Zeichnung zur Fa. Saemann-Ätztechnik zum ätzen gegeben.


Bild 2: Kartonmodell

18.05.2006

3. Drehgestell und Fahrwerk

Bei den Drehgestellen bzw. Fahrwerken handelt es sich bis auf das Triebdrehgestell ebenfalls um Eigenbauten aus Messing. Während der Grundkörper (Rahmen) des nicht angetriebenen Drehgestelles (DG-Zeichnung) bzw. des Fahrwerkes (LFW-Zeichnung) aus einem Messingprofil (Ms 58 12x8) gefertigt wurde, wurde bei den Rädern auf übliche Radsätze der Modellbahnindustrie (Durchmesser 9 mm) zurückgegriffen.

Bei dem angetriebenen Drehgestell wurde ebenfalls wie schon bei der Kunststoffvariante ein Antrieb der Fa. Halling verwendet


Bild 3: unangetriebenes Drehgestell und Fahrwerk aus Ms 58 (Eigenbau)

11.06.2006

4. Ätzplatte

Bild 3 zeigt das fertig geätzte Messingblech. Als nächster Schritt steht der Zusammenbau an. Sicherheitshalber wurde neben diesem Blech ebenfalls ein Reserveblech angefertigt, so dass noch eine Rückfallebene zur Verfügung steht, falls bei dem ersten Zusammenbau etwas schiefgeht.


Bild 4: Geätztes Messingblech

19.06.2006

5. Wagenkastenrohbau

Nachdem die Einzelteile aus dem Blech vorsichtig entfernt und entgratet wurden, konnte der Zusammenbau beginnen. Etwas Löterfahrung ist bei dem Zusammenbau des Rohbau speziell bei den filigranen Teilen von Vorteil. Verwendet wurde ein 60 W - Lötkolben und gewöhnliches Elektroniklot.


Bild 5: Fertig montierter Wagenkastenrohbau - Seitenansicht

25.06.2006


Bild 6: Wagenkastenrohbau - Frontansicht

Bild 7: Wagenkastenrohbau - Draufsicht


Bild 8: Fertig montierter Wagenkastenrohbau - 1.Wagenteil

30.06.2006

Die Rohbauten wurden durch einige Details, wie Auflaufpuffer und Dachaufbauten, ergänzt und gemeinsam mit den Drehstellgrundkörpern und den inzwischen erstellten Sitzgruppen der Inneneinrichtung grundiert. Die Sitzgruppen wurden aus 0,5 mm Platten und L-Profilen aus Polystyrol gefertigt.


Bild 9: Grundierte Wagenteile

02.08.2006


Bild 10: Lackierte Wagenteile vor der Endmontage

03.08.2006

Der Wagen ist nun fertiggestellt.


Bild 11: Fertiggesteller 1. Wagen und Rohbau des 2.Wagen

28.12.2006


Bild 12: Wagen 2127 mit Vollwerbung "Antenne Düsseldorf"

02.05.2007


Bild 13: Wagen 2127, Wagen 2107 und Rohbau des Wagen 2109

13.05.2007
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